Gallia est omnis devisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appelantur.
De Bello Gallico, Caesar

 

ab 15.10.2014
wolken

... im land der ringe

 

erkenntnisse und künstlerische projekte am

 

Das Zentrum des Golorings, Blick zum Eingangsbereich

 

Skurriles Detail

 

wolken, kobern-gondorf, köln

ab 15.10.2014 arbeiten verschiedene Künstler zum Thema Goloring,
dem keltischen Heiligtum auf den Eifelhöhen oberhalb von Kobern-Gondorf

 

 

ausschnitt aus einem katalogbeitrag ...


 

Blick auf den Goloring vom äußeren Aussichts-Punkt

 

Die Exkursion zum Goloring


Anfahrt

In diesem Abschnitt wird die Fahrt durch das heutige Umfeld des Golorings beschrieben.

Historischer Bezug

Bei der darauf erfolgenden zufälligen Vorbeifahrt am Tor des Golorings sahen wir, dass es wider Erwarten einladend offen stand. Nachdem wir das Auto auf dem Gelände geparkt hatten, wurde unsere Gruppe freundlichst von dem zuständigen Herrn an Stelle eines erwarteten Fernsehteams begrüßt.

Der Eingangsbereich des Golorings dokumentierte die letzten Abschnitte seiner Geschichte: Übungsgelände von
Besatzungstruppen, Bundeswehr Munitionsdepot, schließlich Quarantäne-Station für Hunde. Der heutige Zustand ließe sich so beschreiben: Hinter einem großen Tor im von Stacheldraht gekrönten Maschendrahtzaun befand sich eine mit dem Verfall ringende militärische Baracken-Architektur mit viel Rost und Auflösung. Über bröckelnden alten Asphalt betraten wir die Unterkunft.

 

Das Tor zur Vergangenheit, Foto: Gerd Marx

 

Detail, Foto: Gerd Marx



In einem Mannschaftsraum, der so aussah, wie man ihn sich in einer Geschichts-Serie über die deutsche WWII-Vergangenheit nicht besser hätte vorstellen können, erhielten wir vor mehrere Infotafeln eine sehr ausführliche und differenzierte Einführung in die Geschichte dieses keltischen Heiligtums namens Goloring.

 

Ein Panorama-Foto von Alfred Schädlich zeigt einen abgerutschten Teilbereich des äußeren westlichen Ringwalls.

 

Die Größe des Ringwalls (Durchmesser 190m) und die parallele Dokumentation zum britischen Stonehenge (Durchmesser 110m) faszinierten uns, die Zuordnung zu den sogenannten Henge-Heiligtümern überraschte uns. Behalten haben wir den Namen Suhle (sich suhlen) für einen möglicherweise der rituellen Säuberung dienenden Teich. Der Gleichklang zur keltischen Sonnengöttin Sulis erschien überraschend, eine Zuordnung des Heiligtums zu ihr klang stimmig. Die keltische Göttin Sulis fand ihre Entsprechung in der römischen Göttin Minerva.
Die Worterklärung zum Namen ´Goloring´ als heilige Stätte auf dem Berg (keltisch col) war auch einleuchtend.

Die Blickrichtungen vom zentralen Baumstamm des Golorings aus zu verschiedenen Fixpunkten auf dem fast einhundert Meter entfernten Wall und in der umgebenden Landschaft sind auch heute noch eindeutig nachvollziehbar (es handelt sich zumeist um Berge als Orientierungspunkte, nämlich den Karmelenberg nahe Ochtendung und die Dreitonnenkuppe nahe Lonnig, auf der früher einmal drei Menhire gestanden haben sollen, von denen noch ein Basalt-Menhir an der L52 zwischen Ochtendung und Lonnig steht). So konnten im Jahresablauf mit Hilfe der Sonnenauf- und Sonnenuntergänge von Eingeweihten, zumeist Druiden, die kalendarischen Fixpunkte bestimmt werden.

Die im nördlichen Umfeld des Golorings im Bereich der BAB Trier-Koblenz in großer Anzahl gefundenen Hügelgräber, die teilweise dem Bau der Autobahn zum Opfer fielen, deuteten auf eine rege Nutzung dieses Bereichs als Begräbnisstätte in der Nähe dieses Heiligtums hin.

Eine zeitliche Zuordnung des Golorings bezieht sich in verschiedenen Entwicklungsabschnitten auf das erste vorchristliche Jahrtausend.

 

...

Ringperspektiven von Alfred Schädlich

 

Begehung

In diesem Absatzt werden Gedanken beschrieben, die die erste Begehung des Golorings begleiteten.

Künstlerische Perspektiven am Goloring

Hier werden die ersten künstlerischen Umsetzungen und deren beabsichtigte Wirkungen formuliert.

 

Epilog

 

Moselufer Kobern-Gondorf

 

Am Moselufer blicke ich in die Weite des Tals, die Dieblicher Johannes-Kirche spiegelt sich im seichten Wasser des Flusses. Möwen dösen auf dem Geländer einer Anlegebrücke. Die abgeernteten Weingärten liegen im Licht eines goldenen Oktober-Nachmittags. Die Steilhänge berichten vom Arbeitseinsatz unzähliger Generationen von Winzern. Die Koberner Niederburg ist mit Plastikfolien verkleidet, als würde sie das Kunstwerk eines bedeutenden Verpackungs-Künstlers darstellen. Man kümmert sich hier in diesem Land um sein Erbe. Man putzt die römischen Monumente heraus, renoviert die Häuser, Schlösser, Burgen, Kirchen, Dome und Heiligtümer. Nur ein Bereich wird meiner Meinung nach, vorsichtig formuliert, weniger geehrt, weil er vielleicht nicht so richtig angenommen wird, und das sind die keltischen Erbstücke. Etwas provokant habe ich vor einem ausgeraubten, verkommenen keltischen Hügelgrab-Fragment kurz vor Prüm gedacht: Was wäre hier wohl alles in die Wege geleitet worden, wenn man in diesem Grab einen christlichen Märtyrer vermutet hätte...

 

Der gesamte Text von Die Exkursion zum Goloring ist als Katalogbeitrag zu einer geplanten Ausstellung mit dem Arbeitstitel Im Land der Ringe gedacht.

Viele Informationen zu diesem Beitrag entstammen dem Besuch des Golorings, dem offiziellen Flyer des Golorings und der dort dankenswerter Weise erhaltenen ausführlichen Einführung in die Geschichte des Denkmals.

... siehe auch: google > goloring

 


 

 

 

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