im vorfeld der ausstellung:

planung der installation FIN ©2007

 

...bahnsteig sechtem

 

arbeit mit hans-gerd weise an einer raumgreifenden installation, bis jetzt ohne namen, die mit alltagsfundstücken eine imaginäre situation von flucht, vertreibung, verlust entstehen lassen möchte.

historische bezüge und zitate werden von uns diskutiert.

mögliche bestandteile, objets trouvés:

15 holzkoffer, sich in ihrer anordnung zu einer rampe verdichtend,
reisekoffer, aktentasche, bollerwagen, schreibmaschine,
fotoapparat, puppe usw.

arbeitsergebnisse 15.03.07/ 17.04.07 / 24.04.07

arbeitsergebnis 08.05.07

 

aufbau der installation
rainer maria jaenicke, 16.05.07

am 14./15.05.07 entwickelt sich im ausstellungsraum eine gassenartige kofferanordnung auf den geöffneten großen reisekoffer hin, der sargartig mit einem weißen inlet ausgeschlagen ist. wir empfinden anklänge an aufbahrungen von särgen in kirchenschiffen, ein eindruck, der durch die kandelaberartigen eisen objets trouvés links und rechts des koffers verstärkt wird.

die koffer gelten in der installation weiterhin als symbol der vertreibung, leer, beraubt der wenigen habseligkeiten. der große reisekoffer entwickelt sich in der anordnung zum symbol der ´letzten reise´.
ein spezieller bezug auf walter benjamin findet mit hilfe der alten reiseschreibmaschine statt, verstärkt durch mein daneben ausgestelltes walter-benjamin-objekt aus port bou. das französische eisenbahn gebotsschild stellt einen bezug zur eisenbahn im allgemeinen als ausführendem organ von vertreibungen dar. ich denke an jorge semprúns leidvolle deportation aus einem folterzentrum im besetzten frankreich nach buchenwald, wobei der zug die moselstrecke entlang fuhr (durch mein geliebtes moseltal!).
das gebotsschild lässt in seinem strikten imperativ gleichermaßen befehlshierarchien reflektieren. sein FIN gibt der installation ihren namen.

weitere bezüge zur thematik der installation finden sich in den umgebenden kunstwerken.

 

begleittext zur installation
hans-gerd weise, 14.05.07

die rauminstallation und die damit korrespondierenden bildwerke von rainer maria jaenicke und hans-gerd (edouard) weise beziehen sich auf themen wie gewalt, flucht, verschleppung, verlust - mit blick auf eine unheilvolle vergangenheit und eine unsichere gegenwart, das schicksal der nicht zu zählenden opfern vor augen: einzelschicksale stellvertretend für gruppen, gemeinschaften, volksgruppen ..... dem betrachter werden fragen zur anschauung gebracht, deren antworten - wenn überhaupt - nur jeder für sich finden kann:

- warum geht der mensch mit seinem mitmenschen so unmenschlich um?
- wiederholen sich historische abschnitte und müssen wir
. um die zukunft bangen?

- wie sieht christlicher frieden in kriegszeiten aus?
- ..................... ?

die angedeuteten bildzitate und kunsthistorischen anlehnungen verstärken die resonanz der bild- und objektimmanenten wirkkräfte und kommunizieren mit erinnerungs- und erlebniswelten des betrachters. die vielzahl der gestalterischen ausdrucksmittel verdichten das künstlerische anliegen und fordern die auseinandersetzung mit ihnen - gleichwertig präsentieren sich fundstücke der rauminstallation, plastiken, objektbezogene bildwerke, gemälde und ´lichtsignaturen´.

 


idokumentation

mein experimentelles planen für die ausstellung


nemesis

 

herbstmanöver glücksklee, hindelang, 1972

 

rheinischer spätromantiker, hindukusch, 2007

 


katharsis

 

seife

 

wasser

 

entsorgung (klärwerk)

 


resurrection in better life

 


meeting an avatar
near wesseling, 2007

mein virtuelles ego schwebt
im coolen cyber outfit
eines reichs pixel führers
des fourth event imperiums
hin zu eve brown´s new beetle cabrio

***

als virtuell erregter pixelsexomane
(lindendollars und geile spams im sinn,
verfolgt von klebrigen trojanern und würmern)
strebe ich in schneller teleportation
zu dir, meinem süßen kleinen avatar

***

und später dann im pixelwald
schnell die click clack tags
in die digitrees gescratcht
von cyber love & over lust

 

 

prognose und trost:


nach der vertreibung
aus first life
werden wir alle
in second life
ein besseres zuhause finden

nach der vertreibung
aus second life
werden wir alle
in third life
ein besseres zuhause finden

nach der vertreibung
aus ...


... zunehmende belastungen
durch gigantische erbsündenaltlasten und die
entsprechenden erbsündenaltlasten-verordnungen
stressen total
ciao eve

 


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