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Die Seife der 19 ungleichen Freunde

 

Folge 1

von gefühlt unendlich vielen weiteren Folgen ...

 

Zu einer unlustigen Veranstaltung kamen eines Tages 19 arme und reiche Freunde zusammen. Sie fuhren mit ihren glänzenden Karossen vor dem Palast ihres momentanen Oberfreundes vor, niemand kam zu Fuß, auch die ärmsten aller Freunde nicht. Alle begrüßten sich liebevoll mit Küsschen hier und Küsschen da, Streichelchen oben und Streichelchen unten und unendlich langem Geschüttelchen der vielen feuchten und trockenen Hände. Alle lachten sehr ausdauernd, obwohl es eigentlich nichts zu lachen gab. An des Palastes Treppe hatten sich unzählige Berichterstatter aller Herren Länder eingefunden. Vor laufenden Kameras hielten sie aufgeregt ihre mit bunten Schriftzeichen verzierten Mikrophone den ankommenden Freunden entgegen, in der Hoffnung, dass diese kluge Sätze an die Milliarden von Zuschauern in aller Welt richteten, wie:
Ich bin gekommen, um mit einer für alle Freunde guten Lösung wieder zu gehen!
Eine weitere Schar wieselflinker Fotografen löste mit ihren im Autofocus-Modus schnurrenden Kameras ein nicht enden wollendes Blitzlicht-Gewitter aus.

Wegen dieser scheinbar überwältigenden Resonanz auf ihr Treffen im ganzen Erdenrund waren alle Freunde sehr, sehr stolz und sie dachten bei sich: Wie wichtig doch sie selbst und ihre Freundschaft für die ganze Welt wären!

 

Folge 2

 

Der Grund des Zusammentreffens der Freunde war der dringende Wunsch des Jüngsten unter ihnen, sich an einem alten Zaubertopf, in dessen dickem Bauch scheinbar Unmengen von Milliarden ruhten, zu bedienen, wenn es dann der Rest der Freunde einstimmig zuließ.

Allerdings wussten die 19 Freunde nicht so ganz genau, wie viele Milliarden der Topf über die Jahre noch hergeben könnte. Man nahm aber an, dass es sich um einen alten Druiden-Kessel aus keltischen Urzeiten oder der griechischen Antike handelte und man glaubte ganz fest an die alte Mär der Vorderen, dass wenn man eine Milliarde aus dem Topf schöpfte, über Nacht eine neue Milliarde in seinen Tiefen heranwüchse.

Zu Beginn der Veranstaltung wählte man den gestrengen Gehilfen Fürchtegott, damit er die Funktion des Topfes ausprobierte. Das Wahlergebnis fiel, wie es leider nicht anders zu erwarten war, nicht gerade einstimmig positiv aus. Der Grund war, dass der alte Fürchtegott einigen Freunde übertrieben streng und pedantisch genau erschien. Zusätzlich verängstigten seine erschreckenden seherischen Albträume besonders die jüngeren Freunde.

Das Ausprobieren des alten Zaubertopfes spielte sich folgendermaßen ab:

Der Alte schöpfte mit hageren Händen unter viel Gestöhne und Mühen eine Milliarde aus den Tiefen des Kessels, zählte die Menge auf das Genaueste ab, schüttete sie in einen großen Bottich, versiegelte ihn vorschriftsmäßig und schloss anhand des leeren Halles aus der Höhlung des alten Druiden-Kessels, dass er für heute wohl leer sein müsste. Am nächsten Morgen könnte man dann sehen, ob der alte Zaubertopf noch seinen Verpflichtungen nachgekommen wäre und für eine neue Milliarde in seinen Tiefen gesorgt hätte.

Die 19 Freunde verhandelte dann ohne Unterlass weiter und erwarteten voller Spannung des Topfes Zustand am nächsten Morgen.

 

Eine Fortsetzung folgt unvermeidlich, versprochen!

 

 

 

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