kurfürstliches gärtnerhaus / bonn

jaenicke / studthoff

beethovenplatz, 53111 bonn


25.06.2010 - 15.07.2010

südlich vom ebro - zwischen den stühlen

fotografie, objekte, installationen

 


zur ausstellung sind ein plakat und ein katalog erschienen.
der katalog wird in der ausstellung angefertigt und erscheint in drei varianten.

 


 

......

das kurfürstliche gärtnerhaus in bonn

 


 

...

die vernissage am 25. juni 2010

 


ein blick in die ausstellung

 

 

 

.........

......

 


 

aus dem katalog

der katalog enthält neben textbeiträgen 9 originalabzüge der ausstellung.
so kann man zuhause im kleinen die ausstellung nachvollziehen.
je nach katalogwahl (in diesem fall ungeheftet in einer kassette)
stellt auch die rahmung der abzüge kein problem dar.

 

ein textauszug:


Treibgut

Mit jeder Welle schwappt Treibgut ans Festland, bleibt auf Sand, Steinen oder zwischen Felsenkanten hängen, liegt , wird von der nächsten Welle hin- und herbewegt, setzt sich fest. Eine Zeit lang ruht es bis zum nächsten Sturm oder höherem Wasserstand, bis die nächste Reise beginnt, es wieder ins Meer gezogen wird und Strömung und Wind ihren Anteil am weiteren Fortkommen leisten.

Treibgut verhakelt, verknotet, verkantet sich an Land und im Wasser. Es entstehen Treibgut-teppiche, -kissen und –polster aus unvorstellbar vielen Bestandteilen. Neben Ästen, Blättern, Nüssen, Rinden und Zapfen, Seetang und anderem Meeresbewuchs gibt es Reste von Meeres- und Landgetier, dazu das unvorstellbar große Spektrum unserer Zivilisationsabfälle, die nicht oder noch nicht untergegangen sind.

Neben den rein natürlichen Farben des Treibguts, die sich durch den Einfluss von Wärme, Licht, Wasser, Salz und anderen Umwelteinflüssen verändern, gibt es die synthetischen Farben des Plastikmülls, auch er in einer ständigen Farbveränderung begriffen. Die synthetische Farbigkeit kann poppig, knallig, leuchtend sein, beim Ansehen weh tun, nach einer Sommer-Sonnensaison aber stellen sich dann langsam wohltuende Farb-Nuancen ein. Vieles zersetzt sich, wird spröde, splittert und zerlegt sich in seine Bestandteile, anderes Treibgut wird abgeschliffen und nimmt weichere Formen an. Insgesamt kann man sagen, dass alles, was man am Strand findet, egal welchen Ursprungs, im Laufe der Zeit eine gemeinsame Farb- und Formharmonie entwickelt.

...


 

Pressemitteilung

 

Südlich vom Ebro – zwischen den Stühlen
Kurfürstliches Gärtnerhaus zu Bonn, 25. Juni bis 15. Juli 2010


 

Seit den frühen 70er Jahren arbeiten die Bonner Künstler Rainer Maria Jaenicke und Alex Studthoff regelmäßig in dem Landstrich südlich des spanischen Ebro.

Neben Fotos zeigen sie in der Ausstellung ungewöhnliche Mitbringsel, die ihnen dort begegneten und das Besondere, das Bizarre und, künstlerisch gesprochen, das Surreale dieser Gegend verkörpern: Von den Muscheln der Touristenstrände über ein verrostetes Dreirad aus einer angrenzenden wilden Müllkippe und weggeworfene Tellerscherben bis hin zu Stuhlfragmenten.

Die Fotos setzen sich mit `Tourismuspalästen´ der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts auseinander, die heute verfallen oder auf ihre Umwidmung warten; sie zeigen Fundstücke und Szenerien aus Treibgut und aus Fischerhäfen.

Es sind Bilder von Puppen zu sehen, die in vielen Gärten dieser Region als skurrile Vogelscheuchen dienen. Unser eher sensibles Verhältnis zu Puppen wird hier, südlich des Ebro, mit einer spanischen Variante vom Nutzwert einer abgespielten Kinderpuppe konfrontiert.

Ingesamt bietet die Ausstellung einen abwechslungsreichen Einblick in die moderne Form der Skizzenbücher und `Souvenirs´ reisender Künstler.

Von den beiden Künstlern ist immer einer während der Öffnungszeiten anwesend.

 

Im Internet gibt es Beiträge zu dieser Ausstellung an dieser Stelle und auf der Homepage des Kurfürstlichen Gärtnerhauses.


Feuilleton des Bonner General-Anzeigers vom 10./11. Juli 2010


Zur Homepage des Kurfürstlichen Gärtnerhauses

 

 


> ausstellungen

>..up
>info
>home